NGK unterstützt Auszeichnung der ersten Fairtrade-Schule Italiens

von | Di, 7. Feb. 2023

Piacenza, Italien. Mit einer gemeinsamen Erasmus-Woche im norditalienische Piacenza, an deren Ende die Auszeichnung der italienischen Partnerschule zur ersten Fairtrade-Schule Italiens stand, hat das Norbert-Gymnasium Knechtsteden am vergangenen Samstag, den 04. Februar 2023, ein grenzüberschreitendes Fairtrade-Projekt beendet.


Erasmusteams in Nimes und Dormagen
Das Norbert-Gymnasium Knechtsteden stieß als langjährige Fairtrade- und Erasmus-Schule das gemeinsame europäische Projekt im Sommer 2021 an. Über das europaweite Erasmus-Netzwerk wurden zwei Partnerschulen gefunden und die Planungen konkretisiert. Die erste Begegnung der drei beteiligten Schulen fand im April 2022 im südfranzösischen Nimes statt. Der Gegenbesuch der Schüler:innen in Dormagen folgte im September des letzten Jahres. In diesem Zusammenhang besuchten die Jugendlichen u. a. das Europäische Parlament in Brüssel so wie die Fairtrade Night in Köln, welche im Rahmen der Fairen Woche 2022 stattfand.

Projektabschluss in Piacenza und Mailand
Im norditalienische Piacenza fand das Projekt nun in der vergangenen Woche seinen Abschluss. Erneut arbeiteten die Jugendlichen in multinationalen Arbeitsgruppen an Fragestellungen rund um das Thema Fairer Handel, führten Online-Diskussion mit der Europa-Parlamentarierin Anna Cavazzini in Brüssel und mit Mariannella Ramirez, welche gesundheitliche Aufklärung in Fairtrade-Kooperativen in Peru leistet. Ein Schwerpunkt der Woche war die Auseinandersetzung mit den Schattenseiten der globalen Textilindustrie (Fastfashion, Greenwashing), welche in einem Workshop mit Mitarbeiterinnen von Altromercato erarbeitet wurden. Am Folgetag konnten die europäischen Jugendlichen bei einem Ausflug in der Modestadt Mailand direkt vor Ort untersuchen, inwieweit in den Shops und Läden auch Kleidung zu finden war, welche sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitskriterien entspricht.

Den Höhepunkt dieser Woche stellte die Auszeichnung der italienischen Romagnosi-Schule zur ersten Fairtrade-Schule in Italien am Freitag dar. Wie von italienischer Seite mehrfach betont wurde, war der Austausch mit den beiden erfahrenen Fairtrade-Schulen Norbert-Gymnasium (Auszeichnung 2014) und dem französischen Lycée Philipple Lamour (Auszeichnung 2017) auf dem Weg dorthin ein ganz wesentlicher Rat- und Impulsgeber. Im Beisein von Vertretern der Stadt Piacenza und unter dem Jubel von ca. 250 Schüler:innen wurde das Siegel von Giuseppe Di Francesco, Präsident von Fairtrade Italia, an die Schulleitung übergeben. „Ihr seid nun wichtige Botschafter für die Ziele des Fairen Handels und ein Vorbild für andere Schulen“, betonte Di Francesco. Diese Botschaft scheint aufzugehen, denn laut Fairtrade Italia haben sich schon drei weitere italienische Schulen in den letzten Wochen auf den Weg gemacht, das Fairtrade-School-Siegel zu erhalten.

Für das Norbert-Gymnasium als Fairtrade-Schule und insbesondere für die Fairtrade-Schülerfirma des NGK ist dies ein neuer Höhepunkt ihres langjährigen Engagements für den Fairen Handel. Lehrer Jochen Siller, welcher seit fast 10 Jahren die Fairtrade-Aktivitäten am NGK koordiniert und zusammen mit seiner Kollegin Ellen Nötzel die Knechtstedener Schülergruppe nach Norditalien begleitete, berichtet: „Es war toll, im Rahmen dieses Erasmus-Projektes die Fairtrade-Aktivitäten an Schulen im europäischen Ausland kennenzulernen, sich auszutauschen und ein stückweit zu begleiten. Dass diese Idee nun auch in Italien Früchte trägt und wir dazu einen Beitrag leisten konnten, macht uns glücklich und auch ein wenig stolz.“

Auch Aileen Böckmann, welche bei Fairtrade Deutschland e. V. für die Fairtrade-Schools-Kampagne in Deutschland verantwortlich ist, zeigt sich im Hinblick auf das vom NGK initialisierte Projekt begeistert: „Dass sie es geschafft haben und am Freitag dann wirklich die erste Fairtrade-School Italiens ausgezeichnet wurde, ist ein großer Meilenstein der internationalen Fairtrade-Schools-Bewegung, wozu Sie einen ganz erheblichen Teil zu beigetragen haben!“

Die beteiligten Schüler:innen betonen die eindrucksvollen Erfahrungen durch den kulturellen Austausch in den Gastfamilien und die neuen europäischen Freundschaften, welche das Projekt neben den inhaltlichen Aspekten für sie mit sich gebracht hat. „We got to know each other and our cultures“, sagt Muriel Pelko, Schülerin in der EF, zum Abschied. “We really hope to stay in touch in the future.”

Hier findet ihr den Link zum italienischen Artikel in der Zeitung Liberta.

von Jochen Siller